Glocken der Schlettweiner Kirche
Ursprünglich waren es wohl zwei Glocken in unserer kleinen Kirche. So wird bereits 1774 berichtet, dass eine kleine Glocke umgegossen werden musste, da sie gerissen war. Das kostete 52 Schock, 16 Groschen. 1832 wurde diese wiederum umgeschmolzen – zum Preis von 121 Gulden, 36 Kreuzer mit einem Gewicht von 219 Pfd. - von einer Glockengießerei aus Rudolstadt. Von Friedrich Hungerröther mit einem Schubkarren durch den Wald nach Schlettwein gebracht.
Diese Glocke wurde am 24. Juni 1917 wieder feierlich abgenommen und zu Kriegszwecken eingeschmolzen. Im Glockenstuhl hing bis 1924 nur noch unsere große Glocke, diese wird bereits 1519 erwähnt und hin lange in unserer Kirche, aber auch sie zersprang im August 1934. Auf ihr war zu lesen: „Jesu, ruhmreicher König, komme in Frieden! Amen“ Im Zeitraum 1924-1934 wurde wiederum eine Glocke in Apolda gegossen und im Kehlbalkenbereich des Chorraumes aufgehängt. 1935 wurden gleich drei neue Glocken in der Glockengießerei Apolda gegossen und am 15. März in der Schlettweiner Kirche geweiht. Diese wurden bereits Anfang 1942 durch Kriegsbeschluss wieder abgehängt und eingeschmolzen. Im Frühjahr 1958 bekam unsere Kirche eine Glocke von 1826 aus der Kirchgemeinde Udersleben bei Bad Frankenhausen. Im selben Jahr kamen zwei neue Glocken hinzu. Für diese beiden in Apolda gegossenen Glocken erfolgte am 20. Juli 1958 die feierliche Glockenweihe in unserer Kirche. Das Läuten der Glocken erfolgte bis 1960 per Hand durch unseren Kirchendiener Herrn Steckert. Danach bekam unsere Kirche eine elektrische Läuteanlage – diese erwies sich allerdings als recht störanfällig. Frau Feiß läutete die Glocken bis 1986, danach übernahm Harald Hertwig das Läuten und regelmäßige Aufziehen (alle zwei Tage) der Kirchenuhr. 2009 bekam unsere Kirche eine neue elektronische Läuteanlage mit Funkuhr. Durch ein bereits 2006 erstelltes Baugutachten durfte fortan nur noch die kleine Glocke geläutet werden, da es statische Probleme im Chorraum gab.
Nach statischer Sanierung des Kirchenschiffes 2010 und 2012 wurde 2021 der Glockenstuhl erneuert und vom Turm auf die nun sanierte Chorraumdecke gesetzt.
Seit 10.10.2021 ist wieder das volle Geläut in ganz Schlettwein zu hören.